Monatsgruß Februar 2024

Liebe Leserin, lieber Leser,

liebe Lehrer:innen,

das erste Halbjahr ist geschafft! Zahlreiche Kontakte mit Lehrer:innen und Schulleitungen haben mich daran teilhaben lassen, wie engagiert Sie sich in den Schulen für Schüler:innen eingesetzt haben. Herzlichen Dank dafür!

#Nie wieder ist jetzt!

Neben der Vermittlung von Fachwissen leisten Sie mit Ihrer Arbeit in den Schulen auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung und Stärkung von Demokratie. Wie wichtig es ist, schon früh Demokratiefähigkeit zu erlernen, wird in diesen Tagen sehr deutlich. Angesichts  menschenverachtender Ideologien und Rechtsextremismus demonstrierten am letzten Januar-Wochenende bundesweit Hunderttausende gegen verfassungs- und menschenfeindliche Pläne der AFD. Auch bei uns, in Duisburg und in Städten am Niederrhein, sind Menschen auf die Straßen gegangen. Vielleicht waren Sie selbst mit auf der Straße? Sicherlich waren auch viele Lehrer:innen und Schüler:innen unter den Demonstrierenden.

Ein weiteres wichtiges Ereignis, die Veröffentlichung der ForuM-Studie, hat Menschen innerhalb und außerhalb der Evangelischen Kirche danach fragen lassen, warum die kirchlichen Strukturen nicht ausreichend Schutz bieten für Betroffene von sexualisierter Gewalt. Vielmehr hat das Forschungsteam herausgefunden, dass die Strukturen von Evangelischer Kirche und Diakonie sexualisierte Gewalttaten an vielen kirchlichen Orten ermöglicht hat. Die ForuM-Studie hält uns den Spiegel vor, dass Betroffene in Kirche und Diakonie kaum Gehör gefunden haben. Der Wunsch, das Selbstbild nach innen und nach außen zu erhalten,  war und ist auch in Kirche und Diakonie mächtiger als das Bestreben, Betroffenen vorbehaltlos zur Seite zu stehen, Leid anzuerkennen und Beistand zu leisten.

#Demokratie bildet!

Trotz der Schwere der Themen, mit denen wir in den letzten Januartagen befasst sind, spüre ich Aufwind, der mich in den Monat Februar trägt. Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Wer wollen wir sein als demokratische Gesellschaft? Hunderttausende Menschen protestieren in ganz Deutschland gegen Rechtsextremismus und für Toleranz.

Wir alle haben die Wahl, uns für eine Demokratie einzusetzen, in der Menschen nicht ausgeschlossen und ihrer Rechte beraubt werden. Wir haben die Wahl, es besser zu machen und Betroffenen in Diakonie und Evangelischer Kirche zuzuhören und ihnen beizustehen. Wir haben die Wahl, Schulen zu einem Ort zu machen, an dem Schüler:innen Respekt erfahren und demokratisches Miteinander lernen können. So kann die Schule zu einem Gedeihraum werden für das Erlernen von demokratischem Miteinander.

Du stellst meine Füße auf weiten Raum. (Psalm 31,9)

Wir laden Sie herzlich ein, im zweiten Halbjahr mit uns darüber nachzudenken, warum unsere Gesellschaft einen demokratischen Aufbruch braucht und welchen Beitrag zur Demokratieförderung Schule leisten kann. Zugleich laden wir Sie zu weiteren Fortbildungen ein, die Impulse für einen lebendigen Religionsunterricht geben wollen und Raum für die eigene Spiritualität öffnen wollen. Wir freuen uns auf Sie!

Im Namen des Teams im Schulreferat grüßt Sie

Ihre Annette Vetter